GOODBEYE, wordpress.com

ES REICHT! von den kostenlosen Webseiten bzw. Blogs bei wordpress.com habe ich endgültig die Nase voll.

Erst Mitte Februar, als ich wieder mal in mein WordPress-Profil ging, bekam ich eine Umfrage angezeigt, ob ich wordpress.com Freunden und Kollegen weiterempfehlen würde und habe dies aus Überzeugung (nach meinen bisherigen Erfahrungen) bejaht.

Als ich dann aber einen neuen Blog für ein neues Wurftagebuch registrieren wollte, habe ich mich dermassen geärgert, dass ich diese positive Bewertung am liebsten sofort wieder rückgängig gemacht hätte.

Aber eines ist sicher: nie und nimmer werde ich ab heute Freunden oder Bekannten einen Blog bei wordpress.com empfehlen (die kostenlosen sind abscheulich infolge der Werbung, die andern zu teuer), sondern eine selbst gehostete WordPress Seite bei einem namhaften Webhoster.

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Aber mal der Reihe nach, zuerst möchte ich über meine bisherigen Erfahrungen berichten.

Die erste Bekanntschaft mit WordPress machte ich bei meinem Provider, der eine modifizierte Version vorinstalliert anbot, die ich quasi als News-Ticker in meine damalige HTML-Website einbauen wollte. Das System bot mir für meinen Geschmack aber zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten (z.B. eigene Header-Bilder u.a.), weshalb ich mich dann mal bei dem Original auf WordPress.com umgesehen habe.

Das kam meinen Vorstellungen wesentlich näher, da man hier verschiedene Designs (Themes) auswählen konnte, Farben anpassen, eigene Header-Bilder verwenden u.v.m. Da habe ich dann gleich für den S-Wurf (2007) einen Blog registriert bzw. schon in 2006 einen als Newsticker genutzten einfachen Blog, der in meine damalige HTML-Website integriert wurde.

Als Domain war eine subdomain zu wordpress.com möglich, das ganze kostenlos, Bilder konnten allerdings nur in einer bestimmten Grösse eingefügt werden und mussten an anderer Stelle selbst gehostet werden, was auf meinen Vertrag bei meinem Anbieter erfolgte.

Da ich damit zufrieden war, folgten weitere Tagebücher für die nächsten Würfe und für einzelne Hunde, da man beliebig viele Blogs registrieren konnte und sich dafür nur einmal bei WordPress einloggen musste, um diese zu bearbeiten. WordPress entwickelte sich schnell positiv weiter. Neue Features kamen dazu und bald konnte man kostenlos Bilder hochladen und diese einzeln oder in Galerien anzeigen. Der Speicherplatz war sehr grosszügig bemessen (3 GB je Blog) und wenn man die Bilder vor dem Hochladen fürs Web verkleinerte, praktisch unendlich.

Aufgrund meiner positiven Erfahrungen habe ich verschiedenen Freunden und Bekannten geraten, eine eigene Website mit WordPress zu erstellen und ihnen beim Aufbau geholfen. Die Bedienung war leicht zu erlernen und durch den reichlichen Speicherplatz für Bilder war Bilderupload an anderer Stelle unnötig. Die Benutzer hatten alles in einer Hand – und das noch kostenlos – und vom Umfang unbegrenzt, während andere Anbieter die kostenlose Version meist auf 5 – 10 Seiten beschränken..

Irgendwann erschien beim Erstellen von Beiträgen hin und wieder ein Hinweis, dass den Seitenbesuchern unter dem Beitrag Werbung angzeigt würde. In meiner Ansicht (bei WordPress.com eingeloggt) war die Werbung nicht zu sehen, jedoch wenn man sich ausloggt. Die Gelegentliche Werbung war jedoch sehr dezent und nicht störend. Die Werbung hätte man über eine kostenpflichtige eigene Domain entfernen können, der Preis erschien mir allerdings überhöht. Ich sah auch keine Notwendigkeit dazu. Ein gewisses Mass an Werbung ist durchaus akzeptabel, wenn man so einen tollen Service kostenlos nutzen kann.

 

Bis 2019 sind bei mir 13 Blogs als Wurftagebücher zusammen gekommen, die immer nur eine gewisse Zeit lang aktualisiert wurden ab Deckdatum bis zur Welpenabgabe – alle aufgebaut etwa nach dem gleichen Schema, während andere Seiten als Bog, Newsticker, Tagebücher kontinuierlich genutzt werden. Ingesamt kamen so innerhalb von 15 Jahren über 40 Blogs zusammen, unter anderem auch eine ganze Reihe von Webseiten für Züchterkollegen oder Vereine, an denen ich massgeblich bei der Erstellung beteiligt war.

Für andere Webseiten (z.B. Vereine) habe ich inzwischen dann auch selbst gehostete WordPress installiert. Die Bedienung ist da genauso einfach. Der Verein musste jedoch einen eigenen Vertrag bei einem Provider abschliessen. Dies ist aber kostengünstiger als eine eigene Domain bei WordPress.com zu kaufen und man kann ggfs. noch andere Dinge in diesem Vertrag unterbringen.

Auch wenn WordPress die Software ständig weiterentwickelt hat, nicht nur Sicherheitsupdates, sondern auch neue Features, anderes fiel vielleicht weg, hat man sich schnell an die Änderungen gewöhnt. Sobald eine neue Website erstellt war entsprechend den Wünschen des Betreibers, war die Erstellung von Beiträgen und weitere Wartung nur noch Routine, da man es mit einem Anbieter zu tun hat.

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Nun wollte ich 2020 für den kommenen Wurf wieder einen Blog neu registrieren. Die Seite hierzu zeigt jetzt aber nur noch die Möglichkeiten für kostenpflichtige Seiten mir eigener URL. Ich habe dann etwas herumprobiert, einfach mal angefangen, und dann gab es doch die Möglchkeit für die kostenlose Version, aber nur als subdomain zu einer abstrusen Domainendung. So etwas wollte ich jedoch nicht haben! WordPress will den Leuten jetzt mit Gewalt eine kostenpflichtige Version aufs Auge drücken, obwohl immer noch mit „kostenlos“ geworben wird – diese Möglichkeit ist aber gut versteckt.

Habe das ganze gelöscht und war ziemlich verärgert über die verplemperte Zeit. Meine abgegebene gute Bewertung hätte ich am liebsten wieder Rückgängig gemacht.

Dann habe ich aber noch einen Versuch gewagt und bin dann doch bei der gewünschten subdomain.wordpress.com gelandet, der Rest war dann Routine.

Heute wollte ich den Blog dann weiter bearbeiten und öffentlich bekannt machen. Vorher habe ich mir die Version für unangemeldete Besucher ansehen wollen und mich bei wordpress.com abgemeldet.

Schreck lass nach! Was ist das denn? die Startseite wird mit aufdringlich bunter Werbung verunstaltet, die auf jeden Fall bei den neuesten Beiträgen angezeigt wird (auch bei den früher erstellten Blogs). Diese Art von Werbung ist ätzend und unangebracht, da sie keinerlei Bezug zum Inhalt hat. Das kann man auch nicht mehr als „gelegentliche“ Werbung einordnen. Ich finde es als Seitenbesucher unangenehm und störend.

So etwas will ich meinen Welpen-Interessenten nicht zumuten!

Kurzerhand habe ich deshalb heute bei meinem Provider ein eigenes WordPress installiert, was dann garantiert werbefrei ist. Mit den Inhalten umzuziehen ist eine Sache von Minuten, dies verursacht mir in meinem Vertrag keine Zusatzkosten, während ich die Preise bei WordPress überzogen finde.

Ob ich die früheren Tagebücher ebenfalls umziehe, weiss ich noch nicht. Die abgelaufenen Wurftagebücher werden sicher nicht mehr so oft angesehen, dass es sich wirklich lohnt. Bei Hunde-Tagebüchern, die noch aktualisiert werden, mach es evtl. Sinn. Die Inhalte umziehen macht kein Problem, allerdings sind nicht mehr alle Themes aus der Anfangszeit verfügbar, so dass diese Blogs dann wieder an ein neues Design angepasst werden müssten.

Da bei der selbst gehosteten Version einige Features fehlen, die man quasi als selbstverständlich gewohnt ist (z.B. Links, Kontaktformular, verschachtelte Galerien) kann man – derzeit noch – einiges via Jetpack und Verbindung zum wordpress.com Account reaktivieren oder andere Plugins (in beliebiger Zahl) einbauen, die geeignete Funktionen enthalten, was wahrscheinlich auf Dauer der bessere Weg ist, wenn man „zwangsweise“ Anpassungen vermeiden will.

Bei den kostenlosen Seiten konnte man noch nie eigene Plugins einbauen, sie enthielten aber bereits alles Wesentliche für einfache Webseiten, Anpassungen konnte man ja auch über das gewählte Design erreichen. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder mal neue Möglichkeiten in der Gestaltung, z.B. Verwendung von Sonderschriften, oder bessere Farbanpassung, die aber dann wieder deaktiviert oder kostenpflichtig wurden. Dies waren jedoch keine wirklich notwendigen Dinge und man konnte darauf verzichten.

Neue Seiten, besonders für Kunden, habe ich gern zunächst auf privat gestellt, verschiedene Themes ausprobiert und erst alles fertig gemacht, ehe die Website öffentlich online ging. Nun habe ich festgestellt, dass es zum einen nicht mehr möglich ist, ein anderes Theme zu installieren, solange die Seite privat gestellt ist und sobald man dort das Theme ändert – auch bei Seiten die schon jahrelang aktiv sind – wird zwangsweise die Domain abgeändert – weg von wordpress-com zu einer unbekannten Domain.

Ich kann nur davon abraten, jetzt noch das Theme zu ändern. Sofern es eine eingeführte Seite ist, die an verschiedenen Stellen verlinkt und bekannt ist, wird diese dann auf einmal nicht mehr gefunden. Dies soll die Nutzer wohl auch animieren, zur kostenpflichtigen Version zu wechseln. Derartige Geschäftspraktiken sind für mich inakzeptabel.

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Nach dieser Aktion werde ich meine Zusammenarbeit mit WordPress.com nicht mehr ausbauen, sondern abbauen. Ich verstehe wirklich nicht, wie man dermassen aggressiv die Geschäftspraktiken ändern kann – und ganz ohne Vorwarnung. Meinen Account lösche ich natürlich nicht, auch nicht alle alten Blogs, da man das eine oder andere davon sicher noch mal benötigt und ich auch auf anderen Seiten hiermit angemeldet bin. Ausserdem kann man nicht mehr aktuelle Blogs privat schalten und noch selbst als Archiv ansehen, da ist dann die Werbung nicht zu sehen.

Aber eines ist sicher: nie und nimmer werde ich ab heute Freunden oder Bekannten einen Blog bei wordpress.com empfehlen (die kostenlosen sind abscheulich infolge der Werbung, die andern zu teuer), sondern eine selbst gehostete WordPress Seite bei einem namhaften Webhoster.

Die Software an sich ist ja nicht schlecht, sondern gut bewährt. Aber die neuen aggeressiven Geschäftspraktiken sind abstossend.

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